Der Wirtschaftsabschwung bremst das Gold

1. April 2019

Die Zinsen fallen in den Industrieländern, doch Gold kommt nicht vom Fleck. Die Marktteilnehmer befürchten eine Rezession, die die Inflation in weite Ferne rückt.

Die Meldung in der Finanzzeitung Il Sole 24 Ore ließ die Investoren aufhorchen. Die italienische Zeitung berichtete von einem Beschluss der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, wonach Gold in den Bilanzen der Notenbanken den neuen Status eines liquiden Vermögenswerts erhalten soll. Gold bekommt damit einen Rang, der dem von Staatsanleihen entspricht. Für das gelbe Metall ist dies ein Schritt in Richtung Gleichwertigkeit zu Währungen wie dem US-Dollar, dem Euro oder dem Yen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Notenbanken 2018 ihre Goldbestände netto um mehr als 651 Tonnen aufgefüllt haben. Das ist der höchste Zuwachs seit dem Ende des Währungssystems von Bretton Woods, also dem Ende der Goldbindung des US-Dollars im Jahr 1971. Geopolitische Risiken sowie die Schulden, die global schneller als das Weltsozialprodukt wachsen, dürften der Grund für die neue Liebe der Notenbanken für Gold sein. Die Gefahr von Währungskrisen wächst mehr und mehr.

Wirtschaftsabschwung bremst das Gold

Die Notenbanken denken langfristig und setzen daher schon heute auf Sicherheit. Nach mehr als einem Jahrzehnt Aufschwung wächst die Gefahr eines Abschwungs. Rutscht die Weltwirtschaft in eine Rezession, dürfte die Bereitschaft, Kredite zu vergeben, weiter sinken. Das kreditgeschöpfte Geld würde wieder knapp. Dann wären die Notenbanken erneut gefordert. Sie müssten durch den Aufkauf von Wertpapieren sowie eine exzessive Geldversorgung der Banken gegensteuern. Ansonsten droht eine Deflation, die auch Gold in die Knie zwingen würde.

Eine Deflation würde zur Flucht in US-Staatsanleihen führen, was paradoxerweise dem US-Dollar Auftrieb geben und Gold weiter belasten würde. Zu erwarten ist, dass die Notenbanken genau wie 2009 eine solche Entwicklung mit dem Anwerfen der Notenpresse stoppen würden. Offen ist, welche Auswirkungen die wachsende Flut an Zentralbankgeld langfristig auf den Geldwert hat. Das dürfte wohl der Grund dafür sein, dass die Notenbanken Gold in ihren Bilanzen eine höhere Bedeutung geben und ihre Goldbestände mehr und mehr aufstocken.

Zwei wichtige Einflussfaktoren

Wer genau wie die Notenbanken langfristig denkt, für den spielt die aktuelle Goldpreisentwicklung keine große Rolle. Wer dagegen auf kürzere Frist spekuliert, muss auf die kurz- und mittelfristigen Entwicklungen rund um das Gold achten. In dem aktuellen Umfeld gibt es zwei Faktoren, die den Goldpreis besonders stark beeinflussen: Der US-Dollar und die US-Staatsanleiherendite. Der handelsgewichtete breite US-Dollar-Index tendierte seitwärts. Vom US-Dollar erhielt damit Gold keinen Gegenwind.

Bewegungen gab es dagegen beim Zins. Parallel mit der Weltwirtschaft verliert aktuell die US-Wirtschaft an Fahrt. Das führte zu einem massiven Rückgang bei den zehnjährigen US-Staatsanleiherenditen. Dem Goldpreis hätte dies Rückenwind geben müssen. Dieser blieb allerdings aus. Im Februar und März gab der Goldpreis leicht nach. Der Grund dafür dürfte sein, dass der Wirtschaftsabschwung die Inflation bremst und die Rezessionsgefahr erhöht. Die Goldspekulanten, die auf einen steigenden Goldpreis gesetzt haben, hoffen nun darauf, dass die Rezessionsängste schwinden und Gold in dem Niedrigzinsumfeld an Glanz gewinnt.

Korrelation zum US-Dollar

Fällt der US-Dollar, steigt das Gold. Ein Blick auf die monatlichen Veränderungen zeigt, dass dies häufig der Fall ist. Anhand der Regressionsberechnungen wird zudem deutlich, dass rund 23 Prozent der Goldpreisveränderung auf US-Dollar-Veränderungen zurückzuführen sind.

Korrelation zum US-Zins

Fällt die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen steigt der US-Dollar. Ein Zinsrückgang von 2,73 auf 2,39 Prozentpunkte – also um 12,5 Prozent, hätte im März zu einem Goldpreisanstieg von 2,8 Prozent (12,5 * 0,225) führen müssen. Gold ist jedoch 1,8 Prozent gefallen.

US-Staatsanleihen und Goldpreis

Gold Schuldenberge

Untypische Entwicklung

Gold steigt in der Regel, wenn die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe fällt. Gut zu beobachten war dies von Ende 2015 bis Mitte 2016 und von September bis Dezember 2018. In den Vormonaten wandelte sich dies: Die der US-Treasury-Renditen sanken und Gold gab ebenfalls nach.

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